Alumni-Portrait
Jörg Trabold kennt das SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd wie kaum ein anderer: Schließlich ist der den Weg vom Auszubildenden in der Marketingabteilung bis zum Bereichsleiter Ausbildung gegangen und verantwortet heute den gesamten Ausbildungsbereich mit rund 100 Mitarbeitern und mehr als 750 Auszubildenden an 5 Standorten. Nach einem abgebrochenen Studium und einer Neuorientierung brachte ihn der Zufall zu seinem heutigen Arbeitgeber. Im Anschluss an seine Ausbildung zum Werbekaufmann sammelte er zunächst Erfahrungen als Referent für Marketing & Public Relations. Hier hatte er die Möglichkeit, vielfältige Projekte zu leiten und zu begleiten, die interne und externe Unternehmenskommunikation zu verantworten und diverse Marketing- und Kommunikationskonzepte zu entwickeln und mit seinem Team umzusetzen.
Jörg Trabold war aber immer klar, dass er sich beruflich weiterentwickeln und einen Studienabschluss erreichen möchte. Nach einigen Jahren Berufserfahrung ist er auf das Angebot der SRH Fernhochschule aufmerksam geworden. Als Studienabbrecher überzeugte ihn die geringe Abbrecherquote und das strukturierte Studienkonzept, das er aus seiner Uni-Zeit so nicht kannte. Nach kurzer Abstimmung mit seinem damaligen und heutigen Arbeitgeber nahm er im Herbst 2005 berufsbegleitend sein Studium der Betriebswirtschaftslehre auf und schloss dieses im Sommer 2009 erfolgreich mit dem Diplom ab.
Direkt nach seinem Studienabschluss konnte er innerhalb des SRH Berufsbildungswerks Neckargemünd von der Marketingabteilung in den „produktiven“ Bereich wechseln und übernahm als Leiter der kaufmännischen Berufsausbildung Verantwortung für eine größere Abteilung mit damals ca. 35 Mitarbeiter:innen und 350 Auszubildenden. Inzwischen verantwortet er den gesamten Ausbildungsbereich mit rund 100 Mitarbeitenden und mehr als 750 Auszubildenden.
„Aktuell befassen wir uns damit, das von den SRH Hochschulen entwickelte CORE-Modell auf die duale Berufsausbildung zu adaptieren. Das ist bundesweit einzigartig und ein äußerst spannender Prozess. Im Herbst 2023 gehen wir in die praktische Umsetzung und wenn uns das gut gelingt – wovon ich fest ausgehe – setzen wir in unserer Branche der beruflichen Bildung einen Meilenstein, von dem vor allem unsere Teilnehmer:innen und Absolvent:innen profitieren werden. Diese erwerben dann deutlich mehr Kompetenzen als bei einer „normalen“ Ausbildung und haben somit einen klaren Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.“
Dass Jörg Trabold für seine Tätigkeit brennt, merkt man ihm sofort an. Privat lebt er mit seiner Frau, seinem Sohn und zwei Hunden in der Nähe von Heidelberg. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich im Vorstand und der Jugendleitung eines Sportvereins und kickt auch selbst noch regelmäßig bei den „Alten (oder attraktiven) Herren“.
Lieber Herr Trabold, wir wünschen Ihnen für Ihre weiteren Projekte im SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd viel Erfolg und gutes Gelingen!
5 Fragen an Jörg Trabold
Inwiefern profitieren Sie in Ihrer heutigen Position von Ihrem Studium an der SRH Fernhochschule?
Ohne den Studienabschluss wäre ich sicherlich nicht auf der Position, auf der ich heute bin. Er war damals der wesentliche Schlüssel für den nächsten Karriereschritt und Voraussetzung für die Führungsverantwortung eines größeren Bereiches. Persönlich profitiert habe ich aber nicht nur vom formalen Abschluss, sondern vor allem auch von den Inhalten und dem breit gefächerten Know-how, das mir heute noch nützlich ist, ohne dass ich es bewusst direkt mit meinem Fernstudium in Verbindung bringe.
Wie haben Sie sich während des Fernstudiums organisiert und in schwierigeren Phasen motiviert, „am Ball zu bleiben“?
Rückblickend war es schon eine sehr arbeitsreiche und intensive Zeit. Für mich war es wichtig, immer das Ziel im Auge zu behalten. Und vor allem auch, unmittelbar von meinem Studium zu profitieren und erworbenes Wissen direkt umzusetzen und mit meinem Alltag zu verbinden.
Kurz nachdem ich mit dem Studium begonnen hatte, war meine Freundin (und heutige Ehefrau) schwanger. Zusätzlich hatte sich durch einen erforderlichen Umzug mein täglicher Arbeitsweg deutlich verlängert. Das waren sicherlich keine idealen Rahmenbedingungen, um neben Vollzeitjob und Familie ein Fernstudium zu absolvieren. Gleichzeitig konnte ich aber auch von den veränderten Lebensumständen profitieren: so ich habe u.a. eine Marketing-Hausarbeit mit dem Titel „Pampers oder Windeldienst? Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Konsumgütermarketing und Dienstleistungsmarketing – dargestellt an konkreten Praxisbeispielen“ verfasst. Darüber muss ich heute noch schmunzeln. 3 Tage, nachdem ich meine Diplomarbeit abgegeben habe, sind meine Frau und ich dann vor den Traualtar getreten. Es lässt sich nicht immer alles perfekt im Voraus planen und dennoch ist vieles möglich, weil man an Herausforderungen wächst.
Ein berufsbegleitendes Studium ist sicherlich nichts, was man einfach so nebenher erledigt. Ich erinnere mich, dass ich kein einziges Buch in dieser Zeit gelesen habe, das nichts mit meinem Studium zu tun hatte. Und die Zeit direkt danach war auch erst mal eine Umstellung für mich, weil ich auf einmal viel mehr freie Zeit hatte, mir aber vor allem auch der Wissens-Input gefehlt hat. Darauf war ich nicht vorbereitet.
Wie haben Sie die Präsenzveranstaltungen wahrgenommen und haben Sie und Ihre Kommiliton:innen sich beispielsweise zur Klausurvorbereitung gegenseitig unterstützt?
Die Präsenzveranstaltungen waren aus meiner Sicht der entscheidende Erfolgsfaktor. Ich glaube, ich habe an fast allen Präsenzterminen teilgenommen, weil es mir einfach mehr Spaß gemacht hat, mich inhaltlich auszutauschen und zu diskutieren, als mich allein in Studienbriefe zu vertiefen. Gerade dieser Austausch mit Kommiliton:innen, die größtenteils selbst im Job waren und aus der Praxis berichten konnten, hat mir viel gebracht. Und wirklich alle Professor:innen und Dozenten waren ausgesprochen praxisorientiert und selbst auch sehr interessiert an diesem lebhaften Austausch. Für mich war das die effizienteste Art, zu lernen.
Die Unterstützung zwischen den Kommiliton:innen untereinander war natürlich auch sehr groß und wir konnten gerade in den Klausurvorbereitungen voneinander profitieren.
Gab es eine Professor:innen, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind und wenn ja, warum?
Da gibt es eine ganze Reihe von Professor:innen und Dozent:innen, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind. Ganz besonders natürlich Prof. Dr. Wolfram Behm, bei dem ich meine Diplomarbeit geschrieben habe und dem ich immer wieder im späteren beruflichen Kontext mit großer Freude begegnet bin und hoffentlich noch oft begegnen werde. Als weitere Persönlichkeit ist mir auch Prof. Dr. Martin Knoke in bester Erinnerung geblieben. Er war derjenige, bei dem ich die Info-Veranstaltung besucht hatte und der mich schon damals mit seiner verbindlichen und persönlichen Art gerade zu Beginn des Studiums überzeugt hat. Er – und viele andere – stehen auch dafür, dass sich Studierende und Professor:innen respektvoll auf Augenhöhe begegnen. Das wirkt sich extrem positiv und fördernd auf die Motivation und den Lernerfolg aus.
Welche Karrieretipps würden Sie unseren heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Denkt durchaus auch mal größer und geht trotzdem Schritt für Schritt. Ausdauer und Beharrlichkeit sind ebenfalls wesentliche Erfolgsfaktoren. Aber mindestens ebenso wichtig ist es, auch mal den berühmten „Sprung ins kalte Wasser“ zu wagen und sich ergebende Chancen zu erkennen und zu nutzen.