Alumni-Portrait
Der Werdegang von Jens Bräuer begann in der Gastronomie. Parallel zu seiner Ausbildung arbeitete er bereits im Textileinzelhandel. Dies ermöglichte ihm 2006 den Einstieg als stellvertretender Abteilungsleiter bei Peek & Cloppenburg. In den Folgejahren konnte er sich über die Position des Abteilungsleiters zum General Sales Manager weiterentwickeln. In dieser Rolle war er 3,5 Jahre zuständig für die Leitung einer Filiale mit 50 Mitarbeitern und einer Fläche von 2700qm. Dieser Aufgabe konnte er aufgrund des Bachelor-Studiums Betriebswirtschaft und Management an der SRH Fernhochschule gerecht werden. Neben den neu erworbenen Inhalten konnte er durch das berufsbegleitende Studium insbesondere seine Organisationsfähigkeiten stark verbessern.
Die positiven Erfahrungen mit der SRH Fernhochschule – hier war die enge Betreuung durch die Professoren auschlaggebend – motivierten Jens Bräuer seine akademische Laufbahn an der Mobile University fortzusetzen: Im Rahmen des Master-Studiums Wirtschaftspsychologie, Leadership & Management konnte er ein Netzwerk und nachhaltige Freundschaften aufbauen. Die Inhalte des Studiums und das Halten von wissenschaftlich fundierten Präsentationen ermöglichten den Wechsel in den Bereich Human Resources & Corporate Communications des gleichen Unternehmens. Hier verantwortete er für 3,5 Jahre in der Dach-Region und Osteuropa die Konzeption, Implementierung sowie Steuerung von Trainings und Weiterbildungsprogrammen.
Seit 2020 stellt sich Jens Bräuer als selbständiger Trainer einer neuen Herausforderung: Begleitung von Menschen, Teams und Unternehmen im Zuge der Digitalisierung. Der Fokus liegt in der Erarbeitung und Vermittlung von Strukturen sowie die Befähigung im Umgang mit digitalen Medien. Weiterhin arbeitet er mit einem Unternehmen zusammen, die neue Arbeitswelten entwickeln und begleitet diese Änderungen mit Kommunikationsmaßnahmen.
Der SRH Fernhochschule ist Jens Bräuer treu geblieben: im Alumni-Netzwerk organisiert er Meetups, aber auch Workshops, um den Transfer von Wissenschaft in die Praxis zu ermöglichen. Anfang dieses Jahres hat er einen weiteren Schritt gewagt: Mit Bräuer Consulting berät er freiberuflich Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen eines sich stark wandelnden Arbeitsmarktes. Neue Arbeitsmethoden, die sich aus der Digitalisierung ergeben, ermöglichen u.a. neue Wege der Kommunikation. Der bewusste Umgang mit digitalen Medien, im privaten und beruflichen Bereich, stellt einen Arbeitsschwerpunkt dar. Weiterhin widmet er sich in seiner Tätigkeit dem Umgang mit Emotionen und Widerständen – z.B. der Einbezug von Mitarbeitern im Kontext von Change-Projekten. Seine Fähigkeiten als Moderator möchte er zu einem Mediator weiterentwickeln, um Konflikte in unterschiedlichen Kontexten professionell begleiten zu können.
Work-Life-Balance gehört zu einem seiner Lebensmottos. Nur wer ausreichend Energie in seiner freien Zeit tankt, kann die notwendige Leistung im Job abrufen. In seiner Freizeit lernt er daher immer mehr "den Moment zu genießen": Momente in Haus und Garten, den Genuss eines großartigen Essens oder Musik. Aber auch die Magie eines schönen Ortes – zuweilen auch die magische Stille – hat Jens Bräuer lieben gelernt. Zusammen mit seiner Familie und Freunden lernt er regelmäßig neue solcher Orte kennen. Dabei hält er Momente leidenschaftlich gerne mit seiner Kamera fest. Darüber hinaus fordert ihn ein fantastischer, liebevoller und zuweilen sehr energetischer Hund.
5 Fragen an Jens Bräuer
Inwiefern profitieren Sie in Ihrer heutigen Position von Ihrem Studium an der SRH Fernhochschule?
Durch die Kenntnis von wissenschaftlichen Methoden kann ich Problemstellungen ganzheitlich und valide bearbeiten. Die Fähigkeit eine wissenschaftlich-neutrale Perspektive einzunehmen, ermöglicht es mir, Herausforderungen sachlich anzugehen und zu lösen. Der Austausch mit den Referenten aus der Praxis, Professoren und Kommilitonen hat mich persönlich sehr stark weiterentwickelt. Die erlernte Fähigkeit, Argumente zu erläutern, mit Hintergrundwissen zu unterlegen und dementsprechend vertreten zu können, hilft mir täglich im Umgang mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten, Betriebsräten u.v.m.
Wie haben Sie sich während des Fernstudiums organisiert und in schwierigeren Phasen motiviert „am Ball zu bleiben“?
Mein Vorgehen war immer Folgendes: Lesen der Studienbriefe (möglichst bis zur Präsenzveranstaltung) und schreiben einer Zusammenfassung. Dieses "Exzerpt" hatte ich dann immer dabei, um mir die Inhalte sukzessive einzuprägen. So konnte ich zum Beispiel den Weg von und zur Arbeit sehr gut nutzen. "Dran bleiben" bedeutet die notwendige Energie zu haben. Hat mir also die Motivation gefehlt, habe ich mir bewusst eine kurze Auszeit genommen. Geholfen hat auch unsere WhatsApp-Gruppe – so konnte ich immer nach Rat fragen, wenn ich bei einem Thema nicht weitergekommen bin. Und manchmal war es natürlich auch ein Kummerkasten, wenn Themen oder Prüfungen besonders herausfordernd waren. In jedem Fall gaben mir Familie, Freunde und Kommilitonen den notwendigen Rückhalt und Energie.
Wie haben Sie die Präsenzveranstaltungen wahrgenommen und haben Sie und Ihre Kommilitonen sich beispielsweise zur Klausurvorbereitung gegenseitig unterstützt?
Ich war (fast) immer dabei. Einmal weil es gut war "off the home" zu lernen und den Austausch mit Kommilitonen zu haben. Ein Fernstudium bietet dir sehr gute Möglichkeiten Job, Privatleben und Studium zu kombinieren – aber nur alleine ausarbeiten und lernen, zeigt mir zu wenig Perspektiven auf. Die Bearbeitung und Diskussion von Praxisfällen, das Besprechen von Unklarheiten während der Präsenz, waren eine Bereicherung – das gemeinsame Abendessen bei einem Glas Wein im Anschluss an die Veranstaltung natürlich auch! Das gemeinsame Lernen habe ich (leider zu spät) für mich entdeckt. Ich kann es denjenigen empfehlen, die während des Lernens mit ihrer Aufmerksamkeit zu kämpfen haben und denen jede Ablenkung willkommen ist. Der richtige Lernpartner ist Ansporn und Sparringpartner zu gleich.
Gab es eine Professorin oder einen Professor, die/der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist und wenn ja, warum?
Allgemein kann ich festhalten, dass ich mich von allen Professoren gut betreut gefühlt habe. Herausheben möchte ich jedoch zwei: Prof. Dr. Jansen als unseren Studiengangsleiter. Er hat eine – aus meiner Sicht beneidenswerte – Art, komplexes Wissen verständlich zu vermitteln. Daneben war er aber auch bei gemeinsamen Essen und Ausflügen immer vorne mit dabei. Der zweite Professor, der mir in positiver Erinnerung geblieben ist, ist Prof. Dr. Merk. Er hat meine beiden Abschlussarbeiten betreut. Hier war er jederzeit erreichbar und hat unmittelbar auf Anfragen reagiert. Er war es, der mich dazu motiviert hat, weiter wissenschaftlich zu arbeiten und somit ein Master-Studium anzuhängen.
Welche Karrieretipps würden Sie unseren heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Ziele und Ehrgeiz sind wichtig. Ich halte nichts von "Turbo-Karrieren": Wenn jemand "durchmarschiert", versäumt er oder sie es wohlmöglich Learnings aus Erfolgen und Misserfolgen zu ziehen. Daher sollte man nach meiner Ansicht Aufgaben vollumfänglich gerecht werden, bevor man den nächsten Schritt geht. Weiterhin sehe ich Selbstreflektion als zentrale und wichtige Eigenschaft an, um seine eigenen Grenzen und Fehler zu (er)kennen und an diesen arbeiten zu können.