Alumni-Portrait
Als Jana Seifert das erste Paket mit Studienbriefen der SRH Fernhochschule auspackt, fühlt sich das für sie ein bisschen an wie Weihnachten: So viel neues Wissen, so viele neue Entdeckungen warten auf sie.
Nach dem Abitur im Jahr 2000, einem einjährigen Au-Pair-Aufenthalt in Paris, dem Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt, einem Tageszeitungsvolontariat und einer berufsbegleitenden Ausbildung zur PR-Referentin ist Jana nach dem Berufseinstieg immer noch neugierig. Sie vermisst das Lesen, das Brüten über Büchern und wissenschaftlichen Theorien und wünscht sich Impulse für ihren Arbeitsalltag.
Also beginnt sie 2012 ihr Zweitstudium an der SRH Fernhochschule. Das Ziel: ein Bachelor in Wirtschaftspsychologie. „Mit dem Studium habe ich vor allem meine Kompetenz in den Bereichen Unternehmensführung und Teamentwicklung erweitert“, erzählt sie.
Als sie mit dem Studium anfängt, ist sie bereits Teamleiterin bei ihrem Arbeitgeber Commha Consulting. 2021 wird sie dort geschäftsführende Gesellschafterin – das Wissen aus ihrem Studium immer mit im Gepäck.
„Ohne das Studium würde unser Unternehmen und unser Marktauftritt heute bestimmt anders aussehen“, sagt sie. Ihre Zeit bei der SRH Fernhochschule habe ihr viele Impulse für die Arbeit als Beraterin gegeben. Commha Consulting ist als Beratungshaus auf die Felder Communication, Change und Collaboration spezialisiert und berät internationale Konzerne ebenso wie Mittelständler.
„Die Inhalte aus dem Studium helfen mir noch heute“, sagt Jana. „Beispielsweise kann ich in der Beratung auf Theorien aus der Motivationspsychologie zurückgreifen oder bei Mitarbeitendenbefragungen meine Statistikkenntnisse nutzen.“
Und weil sie findet, dass allzu viel Schreibtischarbeit weder gesund noch befriedigend ist, schließt sie gerade eine Ausbildung zur Wander- und Naturreiseleiterin ab. Zwischen Studium und Arbeit hat sie nämlich das Wanderfieber gepackt. Über ihre Wanderabenteuer auf dem 1.000 Kilometer langen australischen Wanderweg namens Bibbulmun hat sie jüngst ein Buch verfasst. Über Touren in Pfalz, Schwarzwald und Co. schreibt sie auf ihrem Blog. Sie engagiert sich im Verband deutscher Unternehmerinnen und überlegt momentan, ob und wie sich das „Draußensein“ und das Beratungsgeschäft miteinander verzahnen lassen. Wenn Jana Seifert nicht gerade lernt, schreibt, Konzepte für Kunden erarbeitet oder wandert, tanzt sie Standard, Latein und Salsa. Sie lebt mit ihrem Partner in Mannheim.
5 Fragen an Jana Seifert
Inwiefern profitierst Du in Deiner heutigen Position von Deinem Studium an der SRH Fernhochschule?
Die Studieninhalte waren für mich eine gute Mischung aus Praxisnähe und Theorie. Dank der Theorie habe ich mein Hintergrundwissen in Bereichen wie Projektmanagement, Personalführung und Rechnungswesen vertieft – das kommt mir in meiner Position als Geschäftsführerin bei Commha Consulting jetzt zugute. Im Praxisteil habe ich neue Branchen und Fragestellungen kennengelernt, denen ich jetzt immer wieder in ähnlicher Form begegne.
Wie hast Du Dich während des Fernstudiums organisiert und in schwierigeren Phasen motiviert „am Ball zu bleiben“?
Ich habe das Studium vor allem für mich gemacht – um etwas Neues zu lernen. Entsprechend hatte ich keinen Druck und konnte mir immer sagen: Wenn du keine Lust hast, kannst du ja jederzeit aufhören. Ich habe bereits vor Studienbeginn meine Arbeitszeit reduziert, sodass mir genug Zeit für mein Zweitstudium geblieben ist. Außerdem habe ich häufig und Intensiv „Leerzeiten“ zum Lernen genutzt, also Zeiten, mit denen nicht viel anzufangen ist: Reisezeiten oder längere Pausen zwischen zwei Sporttrainingseinheiten am Wochenende. Und im Sommer habe ich mir einen „Frozen Coffee Dream“ gegönnt und im Café gelernt, in dem auch andere Studierende waren. Allein die Anwesenheit anderer Lernender hat mir geholfen, mich nicht ablenken zu lassen.
Wie hast Du die Präsenzveranstaltungen wahrgenommen und habt Ihr Kommiliton:innen Euch beispielsweise zur Klausurvorbereitung gegenseitig unterstützt?
Als ich das Studium begonnen habe, war ich „Alleinlernerin“ – habe also lieber für mich gelernt. Das würde ich heute anders machen und mir vor allem für sperrige Themen einen Lernpartner suchen. Im Unterschied zu einigen meiner Kommiliton:innen hatte ich schon ein Erststudium hinter mir und wusste, wie ich mich auf Klausuren vorbereite. Heute würde ich viel mehr mit den anderen „Studis“ in Kontakt gehen – aber vielleicht hatte ich damals auch einfach nicht die Zeit dafür. Das hole ich jetzt nach und freue mich über die Angebote für Alumni und Kontaktanfragen auf LinkedIn.
Gab es eine Professorin oder einen Professor, die/der Dir besonders in Erinnerung geblieben ist und wenn ja, warum?
Ja, das war der Betreuer meiner Bachelorarbeit Prof. Dr. Jörg von Garrel, der sehr geduldig mit mir Fragen zum Thema Mittelwerte bei nicht-nominalverteilten Variablen und den entsprechenden Testverfahren diskutiert hat. Er hat auch angeregt, den Fokus der Bachelorarbeit etwas zu erweitern – ich habe dadurch Spannendes über die Besonderheiten personenbezogener Dienstleistungen gelernt.
Welche Karrieretipps würdest Du unseren heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Stellt euch die Frage: Wer will ich am Ende meines Lebens gewesen sein? Was wäre die beste Version deiner Selbst? Die Antwort muss nichts mit Karriere im klassischen Sinne zu tun haben. Denn: Karriere ist kein Garant für ein gelungenes Leben.
Aber vielleicht doch noch ein etwas praktischerer Tipp: Fragt andere Menschen um Unterstützung oder bittet konkret um Hilfe – Verwandte, Freunde, Bekannte. Lasst euch davon inspirieren, was andere zu eurem Lebensweg beitragen können.