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Blended Learning: Erfolgreich Lernen mit Präsenz & Online

Blended Learning kombiniert E-Learning mit Präsenzphasen. Erfahre, wie die Methode funktioniert, wo sie eingesetzt wird und welche Vorteile sie bietet – wissenschaftlich fundiert erklärt.

Einführung und Relevanz
Einführung und Relevanz

Was ist Blended Learning?

Die Bildungslandschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Klassische Lehrformate mit reiner Präsenzpflicht verlieren zunehmend an Exklusivität – nicht zuletzt aufgrund technologischer Fortschritte, gesellschaftlicher Umbrüche und veränderter Lernbedürfnisse. Digitale Medien und internetbasierte Lernplattformen eröffnen neue didaktische Möglichkeiten, die nicht nur orts- und zeitunabhängiges Lernen erlauben, sondern auch stärker auf individuelle Lernprozesse eingehen. In diesem Kontext gewinnt Blended Learning – die Verbindung aus Präsenz- und Online-Phasen – stetig an Relevanz.

Was vor wenigen Jahren noch als innovative Randerscheinung galt, ist heute in Hochschulen, Unternehmen und Weiterbildungseinrichtungen fest verankert. Blended Learning ermöglicht nicht nur eine höhere Flexibilität, sondern fördert auch nachhaltige Lernprozesse durch didaktisch durchdachte Verzahnung von analogen und digitalen Lehrformen. Besonders in Zeiten globaler Krisen, wie der COVID-19-Pandemie, hat sich gezeigt, wie wichtig adaptive Lehr-Lern-Modelle sind, um Bildungssysteme resilient und zukunftsfähig zu gestalten.

Der Begriff „Blended Learning“ steht dabei sinnbildlich für den Übergang von traditionellem Frontalunterricht zu hybriden Lernmodellen, die sowohl technologische Möglichkeiten als auch pädagogische Prinzipien berücksichtigen. Dieser Wandel ist kein kurzfristiger Trend, sondern Ausdruck eines strukturellen Paradigmenwechsels in der Bildungsdidaktik.

Blended Learning

Definition

Blended Learning bezeichnet ein integriertes Lehr-Lern-Modell, das digitale Online-Lernformen mit traditionellen Präsenzphasen kombiniert. Ziel ist eine didaktisch sinnvolle Verzahnung beider Formate, um Lernprozesse effektiver, flexibler und individueller zu gestalten. Die Lernenden bearbeiten einen Teil der Inhalte im Selbststudium mithilfe digitaler Medien (z. B. Videos, Lernplattformen, interaktive Aufgaben) und vertiefen das Wissen in Präsenzveranstaltungen durch Diskussion, Gruppenarbeit oder praxisbezogene Übungen.

Zentral ist dabei nicht nur die Abwechslung der Lernformate, sondern ihre didaktische Integration: Online- und Offline-Elemente werden so aufeinander abgestimmt, dass sie sich gegenseitig ergänzen und verstärken.

Erweiterte Definitionen und alternative Bezeichnungen

Neben der Standarddefinition existieren verschiedene Erweiterungen und Auslegungen. So wird Blended Learning teils als Oberbegriff für alle hybriden Lernformate verwendet, die digitale mit analogen Elementen kombinieren. In diesem Sinne umfasst Blended Learning sowohl synchrone (z. B. Live-Webinare) als auch asynchrone (z. B. aufgezeichnete Videos) Komponenten.

Verwandte Begriffe sind:

  • Integriertes Lernen
  • Hybrides Lernen
  • Technology-Enhanced Learning (TEL)
  • Flipped Classroom (als spezielle Form)

Diese Begriffe unterscheiden sich je nach Kontext in Zielsetzung, Didaktik und technischer Umsetzung, überschneiden sich jedoch inhaltlich mit dem Grundprinzip des Blended Learning.

Bildungstheoretische Bedeutung des Konzepts

Blended Learning ist kein rein technologischer, sondern ein pädagogisch-didaktischer Ansatz. Es basiert auf konstruktivistischen Lernprinzipien, die den Lernenden als aktiven Akteur im Lernprozess verstehen. Die Selbststeuerung im digitalen Teil und die soziale Interaktion in der Präsenz ergänzen sich zu einem ganzheitlichen Lernerlebnis.

Didaktisch erlaubt Blended Learning eine differenzierte Förderung verschiedener Lernziele – von kognitivem Wissenserwerb bis zur Förderung kommunikativer und kooperativer Kompetenzen. Auch die Individualisierung von Lernwegen wird durch die digitale Komponente erheblich erleichtert.

Didaktische Strukturierung und Modelle im Vergleich

In der wissenschaftlichen Literatur werden verschiedene Strukturierungsmodelle von Blended Learning diskutiert, darunter:

  • Rotation Model (wechselnder Präsenz- und Online-Rhythmus)
  • Flex Model (individuell gestaltbare Lernpfade)
  • Self-Blend Model (freiwillige Ergänzung von Online-Inhalten)
  • Enriched Virtual Model (wenig Präsenz, viel digitaler Austausch)

Diese Modelle ermöglichen eine differenzierte Planung je nach Zielgruppe, Lernziel und Infrastruktur. Sie zeigen, wie vielfältig Blended Learning konzipiert und umgesetzt werden kann – von stark präsenzbasiert bis nahezu vollständig digital.

Etymologie und Ursprung

Der Begriff Blended Learning leitet sich vom englischen Verb „to blend“ (vermischen, mischen) ab. Wörtlich übersetzt bedeutet Blended Learning also „vermischtes Lernen“. Die Bezeichnung kam in den 1990er Jahren im angelsächsischen Raum auf, zunächst im Kontext betrieblicher Weiterbildung.

Frühere Ansätze zur Kombination unterschiedlicher Lernformen wurden auch als „integriertes Lernen“ bezeichnet – ein Begriff, der im deutschsprachigen Raum zeitweise parallel verwendet wurde. Heute hat sich international und zunehmend auch in der DACH-Region „Blended Learning“ als Standardbegriff etabliert.

Anwendungsgebiete von Blended Learning

Blended Learning hat sich als zukunftsweisendes Modell etabliert, das in unterschiedlichsten Bildungskontexten erfolgreich angewendet wird. Die Kombination aus digitaler Selbstlernphase und interaktiver Präsenz ermöglicht eine flexible, adaptive und zielgruppenspezifische Wissensvermittlung. Dabei eignet sich das Konzept besonders gut für heterogene Lernvoraussetzungen, verteilte Lernorte und verschiedene Lernstile.

Ob in der Hochschulbildung, beruflichen Qualifikation, Erwachsenenbildung oder im schulischen Kontext – Blended Learning verbindet bewährte pädagogische Ansätze mit den Potenzialen digitaler Medien. Im Folgenden werden vier zentrale Einsatzfelder exemplarisch vorgestellt.

Im akademischen Bereich dient Blended Learning der didaktischen Erweiterung klassischer Präsenzveranstaltungen. Digitale Lerneinheiten ermöglichen es Studierenden, sich im eigenen Tempo auf Seminare oder Vorlesungen vorzubereiten. Präsenzphasen dienen dann der Anwendung, Vertiefung und Reflexion.

Beispiel:
In einem geisteswissenschaftlichen Grundlagenseminar erarbeiten sich Studierende zentrale Theorien mithilfe interaktiver Online-Materialien. Die anschließenden Präsenzsitzungen werden für Diskussionsrunden, Gruppenarbeiten und Textanalysen genutzt.

Blended Learning unterstützt berufstätige Lernende dabei, Weiterbildung in den Arbeitsalltag zu integrieren. Digitale Lerneinheiten lassen sich individuell zeitlich planen, während Präsenzphasen den Austausch und die praktische Anwendung fördern. Besonders in Qualifizierungsmaßnahmen mit heterogenen Zielgruppen zeigt sich das Potenzial dieser Lernform.

Beispiel:
In einem Weiterbildungsprogramm zu Führungskompetenzen absolvieren Teilnehmende zunächst digitale Module mit Theoriematerial und Selbstreflexion. In den Präsenzterminen bearbeiten sie Fallbeispiele, simulieren Gespräche und diskutieren Erfahrungen im Plenum.

Blended Learning bietet in der Erwachsenenbildung eine hohe Anpassungsfähigkeit an individuelle Lebensumstände – etwa bei berufstätigen Eltern, Migrant:innen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die digitale Komponente schafft Freiräume für individuelles Lernen, während Präsenzphasen soziale Unterstützung und Lernerfolg sichern.

Beispiel:
Ein Alphabetisierungskurs für Erwachsene kombiniert wöchentliche Präsenztreffen mit einem digitalen Vokabeltrainer und kurzen Online-Lektionen. So kann das Lernen flexibel in den Alltag integriert und zugleich begleitet werden.

Im schulischen Bereich bietet Blended Learning eine Brücke zwischen analogem Unterricht und digitalem Lernen. Insbesondere ab der Sekundarstufe werden Lernplattformen eingesetzt, um selbstgesteuertes Lernen zu fördern und Inhalte zu differenzieren. Dabei bleibt der persönliche Kontakt mit der Lehrkraft zentral.

Beispiel:
In einer Oberstufenklasse bearbeiten Schüler:innen zu Hause Erklärvideos und digitale Aufgaben zur Vorbereitung auf eine neue Unterrichtseinheit. Die Lehrkraft nutzt die Präsenzstunden für vertiefende Übungen, Diskussionen und individuelle Förderung.

Verwandte Konzepte und Begriffe

Blended Learning steht nicht isoliert im Bildungsdiskurs, sondern ist eingebettet in eine Vielzahl verwandter Konzepte, die ähnliche Ziele verfolgen oder sich in bestimmten Aspekten überschneiden. Viele dieser Begriffe werden im Alltag, in Fachtexten oder in der Praxis teils synonym, teils fälschlich verwendet. Um das Verständnis von Blended Learning zu schärfen, ist es hilfreich, zentrale angrenzende Begriffe zu definieren und abzugrenzen.

Im Folgenden werden fünf wichtige Konzepte vorgestellt, die in engem Zusammenhang mit Blended Learning stehen. Dabei wird jeweils auf die inhaltliche Bedeutung, die didaktische Einordnung und die Beziehung zum Hauptbegriff eingegangen.

Definition:
E-Learning bezeichnet alle Formen computer- und internetgestützten Lernens. Lerninhalte werden dabei digital bereitgestellt und können sowohl synchron (zeitgleich, z. B. in Webinaren) als auch asynchron (zeitversetzt, z. B. durch Lernvideos) abgerufen werden.

Beziehung zu Blended Learning:
E-Learning ist ein zentraler Bestandteil von Blended Learning, da es die digitale Komponente liefert. Während E-Learning auch ohne Präsenz auskommt, kombiniert Blended Learning gezielt E-Learning mit analogen Lernformen, um eine höhere didaktische Effektivität zu erreichen.

Weitere Informationen zum E-Learning

Definition:
Hybridunterricht bezeichnet eine Unterrichtsform, bei der Lernende gleichzeitig vor Ort und online am Unterricht teilnehmen. Dies erfordert eine technische Infrastruktur, die eine gleichwertige Teilhabe aller ermöglicht – unabhängig vom physischen Lernort.

Beziehung zu Blended Learning:
Im Gegensatz zum zeitlich getrennten Ablauf von Blended Learning (abwechselnde Phasen) findet Hybridunterricht synchron statt. Beide Modelle integrieren digitale Elemente, unterscheiden sich jedoch in Organisation, Didaktik und Zielgruppe.

Definition:
Beim Inverted Classroom wird der traditionelle Ablauf von Lehre umgedreht: Lernende bereiten sich im Selbststudium mit digitalen Materialien auf die Präsenzphase vor, die dann für Anwendung, Diskussion und Vertiefung genutzt wird.

Beziehung zu Blended Learning:
Der Inverted Classroom ist eine konkrete Umsetzungsform von Blended Learning. Er steht exemplarisch für die didaktische Idee, Wissensvermittlung aus der Präsenzzeit in den digitalen Raum zu verlagern, um die Präsenz für interaktive Lernprozesse zu nutzen.

Definition:
Distance Learning beschreibt Lernprozesse, die vollständig ortsunabhängig und meist zeitunabhängig stattfinden. Alle Materialien, Interaktionen und Prüfungen erfolgen online, ohne verpflichtende physische Präsenz.

Beziehung zu Blended Learning:
Distance Learning ist ein rein digitales Format und unterscheidet sich somit grundlegend vom Blended Learning, das explizit auf den Wechsel und die Integration von Online- und Präsenzphasen setzt. Beide Modelle bedienen jedoch ähnliche Zielgruppen mit erhöhtem Bedarf an Flexibilität.

Definition:
Ein Learning Management System ist eine digitale Plattform zur Planung, Durchführung und Auswertung von Lernprozessen. Es ermöglicht die Bereitstellung von Lernmaterialien, Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden sowie die Dokumentation von Lernfortschritten.

Beziehung zu Blended Learning:
LMS stellen die technische Infrastruktur für Blended Learning bereit. Sie ermöglichen die Organisation der Online-Phasen und sind zentral für die Koordination zwischen den unterschiedlichen Lernformaten.

Wichtige Studien und Literatur zu Blended Learning

Blended Learning ist nicht nur ein praxisorientiertes Lehrmodell, sondern auch ein gut erforschtes Konzept innerhalb der Bildungswissenschaft. Seit Anfang der 2000er-Jahre hat sich ein umfangreicher wissenschaftlicher Diskurs entwickelt, der die Wirksamkeit, didaktische Gestaltung, technische Infrastruktur und pädagogische Potenziale dieses Modells analysiert.

Zahlreiche Studien belegen die Effektivität von Blended Learning in unterschiedlichen Bildungskontexten, insbesondere im Vergleich zu reinem Präsenz- oder Online-Unterricht. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich Lernmotivation, Lernerfolg, Selbststeuerung und soziale Interaktion im Blended-Learning-Setting gestalten.

Im Folgenden werden fünf besonders einflussreiche und zitierte wissenschaftliche Arbeiten vorgestellt, die wichtige Grundlagen für Theorie und Praxis des Blended Learnings geschaffen haben.

  • Autoren: Garrison, D. R., & Kanuka, H. (2004)
  • Veröffentlichung: The Internet and Higher Education, 7(2), 95–105
  • Zusammenfassung: Die Autoren analysieren Blended Learning als potenziell transformierenden Ansatz für die Hochschullehre. Sie betonen die Möglichkeit, durch gezielte Integration von Online- und Präsenzphasen eine tiefere kognitive Auseinandersetzung und nachhaltigere Lernprozesse zu fördern.
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  • Autoren: Graham, C. R. (2006)
  • Veröffentlichung: In: Bonk, C. J., & Graham, C. R. (Hrsg.). The Handbook of Blended Learning. San Francisco: Pfeiffer
  • Zusammenfassung: Diese umfassende Übersicht bietet eine theoretische Klassifikation verschiedener Blended-Learning-Modelle. Graham definiert Schlüsselmerkmale, differenziert Einsatzformen und liefert eine Grundlage für weitere Forschung sowie praktische Implementierung.
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  • Autoren: Means, B., Toyama, Y., Murphy, R., Bakia, M., & Jones, K. (2013)
  • Veröffentlichung: U.S. Department of Education
  • Zusammenfassung: Diese Metaanalyse fasst über 50 Einzelstudien zusammen und zeigt, dass Blended Learning im Durchschnitt bessere Lernergebnisse erzielt als reine Präsenz- oder reine Onlineformate. Insbesondere die Kombination von Selbstlernphasen mit interaktiven Präsenzphasen wird als förderlich für nachhaltiges Lernen identifiziert.
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  • Autoren: Kerres, M., & De Witt, C. (2003)
  • Veröffentlichung: MedienPädagogik – Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung
  • Zusammenfassung: Kerres und De Witt entwickeln ein didaktisches Modell zur Gestaltung von Blended-Learning-Angeboten, das die Integration von Lernzielen, Medien und Sozialformen systematisch beschreibt. Die Arbeit gilt als deutschsprachige Grundlage der mediendidaktischen Diskussion.
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  • Autoren: Horn, M. B., & Staker, H. (2015)
  • Veröffentlichung: Jossey-Bass
  • Zusammenfassung: Diese Publikation überträgt das Blended-Learning-Konzept auf den Schulbereich. Die Autor:innen beschreiben detaillierte Umsetzungsmodelle, basierend auf der Theorie disruptiver Innovation. Der Fokus liegt auf praktischen Strategien zur Systemveränderung im Bildungswesen.
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Beispiele und Fallstudien

Blended Learning entfaltet sein volles Potenzial erst in der konkreten Anwendung. Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Bildungsbereichen zeigen, wie digitale und analoge Elemente sinnvoll kombiniert werden können. Die folgenden vier Fallstudien veranschaulichen typische Einsatzszenarien und zeigen, welche Faktoren den Erfolg hybrider Lernformate beeinflussen.

Universitäre Lehre im geisteswissenschaftlichen Kontext

An einer geisteswissenschaftlichen Fakultät wurde ein Grundlagenmodul zur Einführung in wissenschaftliches Arbeiten in ein Blended-Learning-Format überführt. Die Studierenden erhielten wöchentliche Online-Aufgaben über ein Lernmanagementsystem, darunter interaktive Videos, Leseaufgaben und Selbsttests. In den Präsenzsitzungen wurden Ergebnisse diskutiert, Methoden angewandt und Texte gemeinsam analysiert.

Ergebnis:
Die Kombination aus digitaler Vorbereitung und dialogorientierter Präsenz förderte die aktive Beteiligung und verbesserte nachweislich die Qualität studentischer Arbeiten.

Blended Learning in der beruflichen Qualifizierung

Ein regionales Bildungszentrum entwickelte ein Weiterbildungsangebot zur digitalen Kompetenzentwicklung für Fachkräfte. Die Teilnehmer:innen arbeiteten über mehrere Wochen hinweg mit digitalen Lernmodulen (z. B. Screencasts, Foren, Übungen), ergänzt durch drei Präsenzworkshops zur praktischen Anwendung und zur Reflexion im Team.

Ergebnis:
Die flexible Struktur ermöglichte eine gute Vereinbarkeit mit Beruf und Familie. Die Abschlussbewertungen zeigten eine signifikante Steigerung des digitalen Selbstvertrauens.

Sprachenlernen in der Erwachsenenbildung

In einem Kurs für Deutsch als Zweitsprache wurde ein Blended-Learning-Modell eingeführt, bei dem die Lernenden zu Hause mit einer Sprachlern-App sowie Arbeitsblättern arbeiteten. In den Präsenzsitzungen wurden Gesprächssituationen geübt, grammatikalische Fragen geklärt und individuelle Lernfortschritte besprochen.

Ergebnis:
Die Kombination aus individualisiertem Online-Training und persönlicher Betreuung im Unterricht unterstützte besonders Lernende mit unsicherer Sprachpraxis.

Schulisches Projekt mit digitalem Lernmanagement

Eine Sekundarstufe II entwickelte im Rahmen eines Schulprojekts eine Blended-Learning-Strategie im Fach Biologie. Die Schüler:innen bearbeiteten zu Hause digitale Inhalte zu Zellbiologie, die sie über ein Lernmanagementsystem abriefen. In der Schule wurden Experimente durchgeführt und die Ergebnisse in Gruppen diskutiert.

Ergebnis:
Die Integration digitaler Vorbereitung erleichterte die Durchführung komplexer Experimente im Unterricht und förderte das selbstständige Lernen der Schüler:innen.

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Häufig gestellte Fragen

FAQs zum Blended Learning

Blended Learning wirft in der Praxis regelmäßig Fragen auf – sowohl bei Lehrenden als auch bei Lernenden. Dabei geht es häufig um die konkrete Umsetzung, den didaktischen Mehrwert, technische Voraussetzungen und den Vergleich mit anderen Lernformaten. Um Missverständnisse zu vermeiden und einen schnellen Einstieg in das Thema zu ermöglichen, werden im Folgenden zehn häufig gestellte Fragen rund um Blended Learning beantwortet. Die Antworten sind kompakt formuliert und bieten eine fundierte Orientierung.

Was ist der Unterschied zwischen Blended Learning und E-Learning?

Blended Learning kombiniert Präsenz- und Online-Lernen, während E-Learning ausschließlich digital stattfindet. Blended Learning integriert beide Formate didaktisch, E-Learning steht oft allein.

Welche Vorteile bietet Blended Learning?

Zu den Vorteilen zählen individuelle Zeiteinteilung, aktive Beteiligung, nachhaltiger Lerntransfer sowie die Möglichkeit zur Kombination von Selbstlern- und Sozialphasen.

Welche technischen Voraussetzungen braucht Blended Learning?

Benötigt werden ein internetfähiges Endgerät, Zugang zu einer Lernplattform (LMS), stabile Internetverbindung und ggf. Videokonferenzsoftware oder spezielle Lernapps.

Wie unterscheiden sich synchrones und asynchrones Lernen im Blended-Modell?

Synchrones Lernen findet zeitgleich statt (z. B. Webinare), asynchrones Lernen zeitversetzt (z. B. Lernvideos). Blended Learning nutzt oft beide Formate komplementär.

Kann Blended Learning Prüfungen und Leistungsnachweise integrieren?

Ja. Prüfungen können sowohl digital (z. B. Online-Tests) als auch in Präsenz (z. B. Präsentationen, Klausuren) stattfinden. Viele Formate sind kombinierbar.

Wie aufwendig ist die Umstellung von Präsenzunterricht auf Blended Learning?

Die Einführung erfordert initialen Mehraufwand für Planung, Materialerstellung und Schulung. Langfristig kann sie jedoch Effizienz und Qualität steigern.

Für welche Zielgruppen ist Blended Learning besonders geeignet?

Blended Learning eignet sich für Lernende mit Bedarf an zeitlicher und räumlicher Flexibilität, z. B. Berufstätige, Studierende oder Personen in Weiterbildungskursen.

Gibt es auch Nachteile oder Herausforderungen?

Ja. Herausforderungen betreffen unter anderem den hohen Planungsaufwand, die technische Ausstattung sowie die Notwendigkeit digitaler Kompetenzen bei Lehrenden und Lernenden.

Ist Blended Learning ein Zukunftsmodell für alle Bildungsbereiche?

Blended Learning gilt als zukunftsfähiger Standard, insbesondere durch seine Anpassungsfähigkeit. Nicht alle Bildungsbereiche profitieren gleich stark, doch die Tendenz ist wachsend.

Wie lässt sich die Qualität von Blended Learning sichern?

Durch didaktische Planung, klare Lernziele, gut abgestimmte Medien und regelmäßige Evaluation. Wichtig ist auch die Betreuung der Lernenden in beiden Phasen.

Fazit

Blended Learning steht exemplarisch für den Wandel moderner Bildungsprozesse. Es verbindet die Vorteile digitaler Selbstlernphasen mit den sozialen und interaktiven Stärken des Präsenzlernens. Als didaktisches Konzept bietet es vielfältige Möglichkeiten, Lernprozesse flexibler, individueller und effektiver zu gestalten – vorausgesetzt, beide Elemente sind sinnvoll aufeinander abgestimmt.

Die Analyse hat gezeigt, dass Blended Learning in zahlreichen Bildungsbereichen erfolgreich eingesetzt wird: in der Hochschullehre, der beruflichen Weiterbildung, der Erwachsenenbildung und zunehmend auch im schulischen Unterricht. Entscheidend für den Erfolg ist nicht die bloße Aneinanderreihung digitaler und analoger Elemente, sondern deren methodisch durchdachte Integration.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit von Blended Learning im Vergleich zu rein digitalen oder analogen Formaten. Gleichzeitig ist es kein universelles Allheilmittel. Seine Umsetzung erfordert sorgfältige Planung, technische Ausstattung, didaktische Kompetenz und eine begleitende Reflexion.

Blended Learning kann als Brücke zwischen traditionellen und digitalen Bildungswelten verstanden werden. Es ist kein kurzfristiger Trend, sondern Ausdruck eines strukturellen Wandels im Bildungssystem. Gerade im Kontext lebenslangen Lernens und einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft wird Blended Learning eine zentrale Rolle spielen – als Lernform, als Konzept und als Teil einer umfassenderen pädagogischen Strategie.

Weiterführende Links und Ressourcen

Für alle, die sich intensiver mit Blended Learning auseinandersetzen möchten, gibt es eine Vielzahl hochwertiger wissenschaftlicher und praxisorientierter Ressourcen. Diese bieten vertiefende Einblicke in didaktische Modelle, empirische Forschungsergebnisse sowie aktuelle Entwicklungen im Bildungsbereich. Im Folgenden finden sich ausgewählte Fachliteratur, einschlägige Forschungseinrichtungen, Netzwerke, Fachportale und Blogs, die einen fundierten Einstieg und eine kontinuierliche Weiterbildung zum Thema ermöglichen.

  • Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation: Das DIPF betreibt Grundlagen- und Anwendungsforschung zur Bildungsqualität und unterstützt digitale Bildungsentwicklung durch eigene Datenportale und Studien.
  • Institut für Medien und Kompetenzforschung (IfMK): Das IfMK beschäftigt sich mit digitaler Bildung, Medienkompetenz und Lernpsychologie. Es bietet Studien, Projekte und Praxisberichte rund um den digitalen Bildungswandel.
  • e-teaching.org: Eine zentrale Anlaufstelle für digitale Hochschullehre. Das Portal bietet Materialien, Fallstudien, Tools und didaktische Konzepte für die Planung und Durchführung von Blended Learning.
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