Verantwortungsvolles Design muss heute nachhaltig sein. Wie man nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Unternehmen gestaltet, lernen Studierende anwendungsorientiert an der SRH Fernhochschule.
Nachhaltigkeit ist ein Trendthema unserer Zeit und ein wichtiges Kriterium verantwortungsvollen modernen Designs. Als klimaneutrale Hochschule legen wir als SRH Fernhochschule – The Mobile University in unseren Studiengängen besonderen Wert darauf, Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit zu vermitteln. Das gilt auch für die Design-Studiengänge, wie Prof. Tanja Schmitt-Fumian erklärt.
Zunächst: Was ist nachhaltiges Design?
Nachhaltiges Design zielt darauf ab, Produkte, Dienstleistungen und Systeme zu schaffen, die minimale negative Auswirkungen auf unsere Umwelt haben und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Erfolg fördern.
Vier Prinzipien für nachhaltiges Design
Im Designprozess werden dabei mithilfe der Lebenszyklusanalyse die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus betrachtet: von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis zur Entsorgung. Der ganzheitliche Blick ermöglicht es Designer:innen, Bereiche mit hohem Umwelteinfluss zu identifizieren und zu verbessern.
„Designer und Designerinnen müssen sich als Systemdenker begreifen, die für die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung verantwortlich sind. So können sie alle drei Ebenen der Nachhaltigkeit im Blick behalten und zukunftsfähige Produkte gestalten,“ führt Prof. Schmitt-Fumian aus. Dabei helfen folgende Prinzipien:
- Materialauswahl: Umweltfreundliche, nachwachsende und recycelbare Materialien stehen im Fokus, um Ressourcen schonend einzusetzen und die Umwelt wenig zu belasten.
- Energieeffizienz: Die CO2-Emissionen während der Herstellung und des Gebrauchs des Produkts sollen reduziert werden.
- Langlebigkeit: Produkte sollen lange haltbar und zeitlos in ihrem Design sein. So müssen sie seltener ersetzt werden, was Ressourcen und Energie spart.
- Wiederverwendbarkeit: Produkte sollen so gestaltet sein, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus leicht demontiert, repariert, wiederverwendet oder recycelt werden können.
Mit Designmethoden nachhaltige Unternehmen gestalten
Doch nachhaltiges Design fängt bereits viel früher an. Wir können Designmethoden auch nutzen, um ökologische und soziale Aspekte in Geschäftsmodellen zu verankern, ohne dabei den wirtschaftlichen Erfolg außer Acht zu lassen. Nachhaltige Unternehmen zu gestalten ist der erste Schritt, um nachhaltiges Design zu implementieren. Verschiedene Ansätze beschreiben, wie dies möglich ist:
Mit Circular Economy gestalten wir Produkte, die am Ende ihrer Lebensdauer leicht wiederverwendet, recycelt oder kompostiert werden können. Es entsteht ein geschlossener Kreislauf. Unternehmen können in ihren Designprozessen die Verwendung von recycelbaren Materialien priorisieren und Produkte entwickeln, die leicht demontiert und wiederverwertet werden können.
Cradle-to-Cradle-Design geht noch einen Schritt weiter. Nach diesem Ansatz sollen Produkte von Anfang an positiv auf Umwelt und Gesellschaft wirken. „Dafür verwenden wir etwa umweltfreundliche Materialien, die die Luft reinigen oder die Biodiversität fördern,“ so Prof. Schmitt-Fumian.
Biomimicry ergänzt diese Ansätze, indem Designer Strukturen, Systeme und Prozesse der Natur nachahmen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. „Unternehmen können etwa Oberflächenstrukturen imitieren, die in der Natur vorkommen, um die Energieeffizienz zu verbessern, oder natürliche Kreislaufprozesse adaptieren, um Abfall zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.“
Durch diese Designmethoden können Unternehmen nicht nur nachhaltige Produkte schaffen, sondern auch ihre gesamten Betriebsabläufe transformieren, um ökologisch verantwortungsvoller und sozial gerechter zu agieren. Diese Herangehensweisen stellen Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt einer umfassenden Unternehmensphilosophie.
Nachhaltigkeit als Zukunftsfaktor
Nachhaltigkeit wird an der SRH Fernhochschule großgeschrieben. Als klimaneutrale Hochschule verfolgen wir das Leitbild, Nachhaltigkeit zu leben und zu lehren und uns für Gesellschaft und Umwelt zu engagieren. Deshalb ist im Design-Bachelor-Studium nachhaltiges Design in Form von „Sustainable Business Design“ ein fester Bestandteil. Studierende lernen die genannten Methoden und Prinzipien kennen und lernen, sie sicher anzuwenden.
Außerdem besteht in diesen Studiengängen die Möglichkeit, sich mithilfe von Wahlmodulen auf den Bereich Nachhaltigkeit zu spezialisieren. Prof. Schmitt-Fumian ist sich sicher: „Das sind Kompetenzen, die Studierende auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten.“
Marketing & Sales
Prof. Tanja Schmitt-Fumian
ist Professorin für Design an der SRH Fernhochschule - The Mobile University. Sie kann auf über 20 Jahre Erfahrung in der Design-Beratung zurückblicken.