SRH Fernhochschule - The Mobile University
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Von Adaptiver KI bis Metaverse: Das sind die aktuellen Trends der Digitalisierung

Alle Jahre wieder definieren führende Marktforschungsunternehmen und Consultingfirmen die wichtigsten Trends der Digitalisierung. Aus gutem Grund, denn was heute an Neuerungen im Kommen ist, kann schon morgen ganze Märkte bestimmen.

Cloud-Lösungen, künstliche Intelligenz oder virtuelle Realitäten sind in Schlagworte gefasste Entwicklungen, die zum Teil schon lange diskutiert werden. Das schließt aber nicht aus, dass es in diesen oder anderen Bereichen plötzlich enorme Entwicklungen gibt. Zwar sind Trends keine Garantien auf die Zukunft, aber wer sie nicht im Blick behält, hat bei der Digitalisierung schon verloren.

Doch welche sind die relevanten Trends, die sich durchsetzen werden? Wir haben die wichtigsten Trendlists 2023 gesichtet – und stellen zudem die Frage nach dem Fachkräftemangel. Denn auch die vielversprechendsten Neuerungen werden es schwer haben, wenn es an qualifizierten Mitarbeitenden fehlt.

Cloud-Lösungen und drahtlose Netzwerkservices: Everything everywhere all at once

Ein Trend, der sich klar verstärkt, sind Dienstleistungen as a Service. Viele Endkonsumenten kennen das, wenn sie zum Beispiel eine Fotosoftware im Browser nutzen, statt ein Programm zu kaufen und es auf dem Rechner zu installieren. Doch das ist nicht alles, längst schon können Firmen ganze Plattformen oder Infrastrukturen as a Service nutzen – daher auch das Kürzel XaaS: Everything as a service. Damit verbunden nimmt die Bedeutung der Cloud noch zu, die hier allerdings auf industrielle Ansprüche ausgelegt ist und mit zunehmender Nutzung resiliente (= widerstandsfähige) Systeme bilden muss. Ein wichtiges Stichwort in dem Zusammenhang ist die digitale Immunität, bei der Zuverlässigkeit und Sicherheit im Vordergrund stehen, wenn sich Firmen mehr und mehr auf drahtlose Cloudlösungen verlassen.

Metaverse und Super-Apps: Trends, erst von übermorgen?

Softwareentwickler denken beim Stichwort App nicht in erster Linie ans iPhone, sondern vor allem an Anwendungssoftware für branchenspezifische Anforderungen. Super-Apps sollen künftig die Funktionen einer solchen App, einer Plattform und eines Ökosystems in einer Anwendung kombinieren. Vor allem aber bieten sie die Möglichkeit für Dritte, eigene Mini-Apps zu entwickeln, die dann in der Super-App integriert werden können. So lässt sich deren Funktionsumfang erweitern und eröffnet den Unternehmen neue Wege der Kundenansprache.

Noch spannender verspricht das Metaverse zu werden. Mark Zuckerbergs Mega-Projekt lässt das Ansehen des Meta-Konzerns zwar abstürzen und wird in der allgemeinen Berichterstattung wenig schmeichelhaft behandelt. Doch Expert:innen sehen hier Potenzial zum Gamechanger, zumal dann, wenn man sich von althergebrachten Vorstellungen von Avataren und Chatbots verabschiedet und zum Beispiel an Anwendungen im Gesundheitswesen, an virtuelles Shopping oder an digitale Meetings denkt. Dem Metaverse kommt außerdem entgegen, dass viele Expert:innen sich sicher sind, dass irgendeine Form der Augmented Reality in den nächsten Jahren ihren Durchbruch erleben wird.

Künstliche Intelligenz: ChatGPT ist nur der Anfang

Die KI ist zuverlässig seit Jahren im Trend, der Durchbruch ist aber noch nicht geschafft. Das ist vielen gar nicht unrecht, denn mit jeder neuen Entwicklungsstufe wächst auch die Skepsis gegenüber einer künstlichen Intelligenz, die unsere eigene vielleicht eines Tages hinter sich lässt. Jüngstes Beispiel ist das Sprachmodell ChatGPT, das es zwar noch nicht mit Shakespeare aufnehmen kann, aber verblüffend lesbare Texte anhand minimaler Vorgaben generiert.

Das hat die Branche erkannt und macht den Anspruch AI TRiSM zum Trend, was etwas ungelenk für AI (T)rust, (Ri)sk, & (S)ecurity (M)anagement steht, zu Deutsch das Vertrauens-, Risiko- und Sicherheitsmanagement künstlicher Intelligenz. Es gilt also dringend, die breite Akzeptanz zu verbessern, denn die Potenziale sind gewaltig: So ist Adaptive KI in der Lage, Echtzeit-Feedback zu nutzen, um sich an veränderte Umgebungen anzupassen, während bisherige Lösungen noch auf Wahrscheinlichkeitsmodellen und historischen Datensätzen beruhen.

Nachhaltigkeit: Ohne wird es nicht mehr gehen…

Angesichts vielfältiger Umweltprobleme sind nachhaltige Lösungen inzwischen ohne Alternative. Im Trend sind einerseits Technologien und Anwendungen, die die Effizienz der eigenen IT verbessern und helfen, Energie zu sparen und Ressourcen besser zu nutzen. Gleichzeitig können diese Innovationen die Erwartungen der Kunden hinsichtlich nachhaltiger Vorgehensweisen bedienen und so zur Kundenbindung beitragen. Nicht zuletzt ist Nachhaltigkeit nicht auf Umweltaspekte begrenzt, sondern kann soziale Aspekte, Diversität und Gleichstellungsfragen beinhalten.

…und ohne Fachkräfte erst recht nicht

Dabei wird eine Herausforderung deutlich, die alle Trends gemeinsam haben: den Fachkräftemangel. Prof. Dr. Thomas Ekert ist Fachgruppenleiter Digitalisierung an der SRH Fernhochschule und kennt die Problematik nur zu gut: "Dass uns in Deutschland in so vielen Bereichen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, ist ja nichts Neues. Leider – aber mit Blick auf die Trends sich dynamisch entwickelnder Branchen ist es besonders schmerzlich."

Die Hochschule leiste hier einen wichtigen Beitrag, so Ekert: "Wir bieten unseren Studierenden ausgezeichnete Voraussetzungen, um sich gezielt für vielfältige Aufgabenbereiche in digitalen Arbeitswelten zu qualifizieren."

Prof. Dr. Thomas Ekert

ist Professor für Data Science und Fachgruppenleiter Digitalisierung an der SRH Fernhochschule – The Mobile University.

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