Gelebter Theorie-Praxis-Transfer: Aileen Hufschmidt gestaltet im Rahmen ihres Fernstudiums die Pressemappe für eine Ausstellung des Militärhistorischen Museums Berlin-Gatow. Sie nimmt uns mit in ihr Projekt und zum abschließenden Presserundgang.
Wenn die Olympischen Spiele am 26. Juli in Paris starten, gehört Igor Wandtke mit seinen 33 Jahren zu den erfahrenen Athleten im deutschen Olympiateam. Die Olympischen Spiele in Paris sind seine dritten und wahrscheinlich letzten Spiele. Angst vor dem Karriereende hat er nicht, weil er ja sein super Fernstudium hat. Nach einem Bachelor in Betriebswirtschaft und Management an der SRH Fernhochschule – The Mobile University studiert er aktuell Management im Master – ebenfalls an der SRH Fernhochschule.
Jetzt, in der heißen Phase vor den Spielen, ruht sein Studium natürlich. Kurz vor dem Turnier sind die körperlichen und mentalen Anforderungen enorm. Igor trainiert mehrmals täglich mit Fokus auf Kraft, Ausdauer, Technik und Taktik. „Es ist sehr anstrengend, sowohl körperlich als auch mental. Man muss sich ständig motivieren und darf keine Pausen machen“, beschreibt er die Herausforderung. Das Training wird durch spezifische Ernährungspläne und Regenerationsphasen ergänzt, um die bestmögliche Leistung zu erzielen.
Kräftezehrende „Road to Paris“
Im Judo ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele besonders anspruchsvoll. Über zwei Jahre sind Höchstleistungen gefragt. „Unsere Qualifikation läuft über die Weltrangliste. Da muss man zwei Jahre konstant vorne dabei sein“, erklärt Wandtke. Jeder Wettkampf, jede Trainingseinheit und jede Reha-Maßnahme sind auf dieses große Ziel ausgerichtet.
Neben den regulären Trainingseinheiten nimmt Igor regelmäßig an internationalen Wettkämpfen teil, um wichtige Punkte für die Weltrangliste zu sammeln und seine Form zu testen. Diese Wettkämpfe sind nicht nur physisch fordernd, sondern auch logistisch und mental eine Herausforderung, da Reisen und Anpassungen an verschiedene Zeitzonen und klimatische Bedingungen bewältigt werden müssen. Immer mit dabei ist in diesen Phasen auch sein Fernstudium. „Meine Bachelorarbeit habe ich zum Teil im Flugzeug nach Japan geschrieben. In den 12 Stunden im Flugzeug habe ich meine Interviews transkribiert. Wir Sportler studieren an den ungewöhnlichsten Orten, das geht nur mit einem flexiblen Fernstudium“, erinnert sich der Sportsoldat. Ein Studium mit Präsenzpflicht kam für ihn nicht in Frage.
Das flexible Modell des Fernstudiums ermöglicht es ihm, Lernzeiten an sein Trainings- und Wettkampfprogramm anzupassen. Förderung erfährt er dabei auch von seinem Arbeitgeber, der Bundeswehr, die Sportsoldaten unter anderem bei den Studiengebühren unterstützt. Diese Förderung sei essenziell, um seine Doppelkarriere verfolgen zu können.
Dabei sein ist nicht alles! Igor will mehr
Und wie sieht es nun aus mit den Zielen beim dritten Mal Olympia? Igors Einstellung ist realistisch ehrgeizig: „Man sagt immer, dabei sein ist alles, aber wenn man dabei ist, möchte man mehr. Eigentlich ist dabei sein gar nichts, man möchte seine Leistung zeigen und erfolgreich sein“, unterstreicht der Judoka.
Igor weiß um die Herausforderungen und die harte Konkurrenz in seiner Gewichtsklasse bis 73 kg. „Es ist sehr schwierig, eine Medaille zu gewinnen, aber ich bin einer derjenigen, die es schaffen können. Das Ziel und der Wunsch nach einer Medaille sind da, aber ich möchte vor allem das olympische Feeling genießen und meine Leistung zeigen.“
Die Olympischen Spiele sind für Igor mehr als nur ein Wettkampf; sie sind eine Bühne, auf der er sich präsentieren und das Erlebnis in vollen Zügen genießen will. „In drei Viertel aller Sportarten gibt es nichts Größeres als die Olympischen Spiele. Bei uns ist es klar, die Weltmeisterschaft ist jedes Jahr, aber die Olympischen Spiele sind nur alle vier Jahre. Das Schwierigste ist, überhaupt dort hinzukommen.“
Karriereende und dann? Heirat, Familie und berufliche Zukunft
Am 11. August enden die Olympischen Spiele in Paris. Igor Wandtke fährt dann hoffentlich mit einem glücklichen Gefühl und bestenfalls einer Medaille im Gepäck zurück. Und was kommt danach? Da hat der vierfache Deutsche Meister schon einige Karrierewege vorgeplant. Welchen Weg er zukünftig gehen möchte und ab wann er sich aus dem Leistungssport verabschiedet, da lässt sich Wandtke noch nicht vollständig in die Karten blicken. „Ich habe schon immer gewusst, dass ich nach dem Leistungssport im Managementbereich arbeiten möchte. Mein Masterstudium ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, erklärt er. Der Sport hat ihn gelehrt, wie wichtig es ist, Ziele zu setzen und hart für sie zu arbeiten – Fähigkeiten, die auch in der Geschäftswelt gefragt sind.
Wenn der Herbst der Sportlerkarriere beginnt: Ohne Schmerzen geht es nicht mehr
„Der Körper sendet irgendwann Signale, dass es Zeit ist, aufzuhören. Ich habe schon jetzt jeden Tag Schmerzen, und das ist auf Dauer natürlich nicht gesund“, gibt er offen zu. Die Entscheidung, sich vom aktiven Leistungssport zurückzuziehen, fällt ihm jedoch nicht leicht. „Es ist schwer, sich von etwas zu verabschieden, das für so lange Zeit ein großer Teil deines Lebens war. Aber ich freue mich auch darauf, bald zu heiraten, das Thema Familiengründung anzugehen und mich noch intensiver mit meinem Studium zu beschäftigen“, sagt er.
Auch die psychische Umstellung ist eine Herausforderung. „Viele Sportler wissen nach dem Ende ihrer Karriere nicht, wohin sie wollen. Für mich ist es wichtig, schon jetzt klare Ziele zu haben und mich auf das Leben nach dem Sport vorzubereiten“, betont Wandtke. Wann das so weit ist, steht noch nicht fest.
Klare Vorstellungen für die berufliche Zukunft
Klar ist aber: Mit seinem Fernstudium sieht er sich bereits jetzt sehr gut aufgestellt. Nach seiner Sportkarriere hat Wandtke verschiedene berufliche Perspektiven im Blick. Ob freie Wirtschaft oder Werdegang als Sportfunktionär: „Ich kann mir beides vorstellen. Die Kompetenzen, die ich in meinem Studiengang erlerne, werden in beiden Bereichen gefragt sein“, sagt er.
Aber jetzt gilt der volle Fokus Paris 2024. Zwei Jahre intensiver Vorbereitung, 15 Jahre in der Nationalmannschaft sowie rund 50 Flüge und 20 internationale Einsätze pro Jahr sollen sich bestenfalls in olympischem Edelmetall auszahlen. „Im Studium ist es halt genauso wie im Sport: Wenn man irgendwelche Ziele erreichen möchte, muss man dafür arbeiten“, ergänzt Igor Wandtke. Genau das hat er die letzten Jahre getan. Wir drücken ganz fest die Daumen und wünschen viel Erfolg bei den Olympischen Spielen in Paris.
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