SRH Fernhochschule - The Mobile University
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Vom Beinahe-Scheitern und Strategien, die zum Erfolg verhelfen

Michael ist nicht nur Psychologie-Student, sondern auch mehrfacher Familienvater, vollzeitberufstätig und leidenschaftlicher Sportler. Er erzählt uns, weshalb er sein Studium beinahe abgebrochen hätte und wie er es doch durchgezogen hat.

Michael L. hat viele Rollen: Vollzeitjob bei der österreichischen Bundespolizei im Kriminaldienst, mehrfacher Familienvater, Sportler und Psychologie-Fernstudent mit Ende 40. Da es im Kriminaldienst auch mal brenzlig werden kann, möchte er seinen vollständigen Namen nicht im Internet lesen – das respektieren wir natürlich. Aber zurück zum Thema.

Verschlungener Lebenslauf mit Vierfach-Studium

Das Fernstudium in Psychologie ist nicht Michaels erstes Studium. Es gab bereits drei vorangegangene Studienphasen – zwei davon aus verschiedenen Gründen abgebrochen, eines erfolgreich abgeschlossen. Letzteres hat er vom Bakkalaureat bis zum Doktor komplett durchgezogen. Schon früh kommt ihm der Gedanke, Psychologie zu studieren, doch bevor er diesen weiterverfolgen kann, besteht Michael die Aufnahmeprüfung für die Bundespolizei, und seine Karriere verläuft in eine andere Richtung.

Im Rahmen eines Vortrags über Psychologie im Polizeiberuf kommt er erneut mit dem Thema in Kontakt und beschließt direkt, dass es noch ein Studium sein soll. Noch in derselben Stunde macht er einen Termin für eine Studienberatung an der SRH Fernhochschule aus und schreibt sich schließlich für den Bachelor in Psychologie ein.

Ist studieren an einer Hochschule anders als an einer Universität?

Bisher hatte Michael nur Erfahrungen mit dem Studium an Universitäten. Und diese Erfahrungen unterscheiden sich beträchtlich von denen an einer Hochschule: „Ich merkte gleich, dass die SRH als Fachhochschule andere Prioritäten setzte. An der SRH Fernhochschule war von Anfang an ein sehr starker Praxisbezug da. Obwohl ich bereits mehrere akademische Grade hatte, musste ich das Anwenden von Theoretischem in der Praxis ebenso neu erlernen wie das Erstellen von eigenen Fallbeispielen, Konzepten und Empfehlungen, welche auf diversen psychologischen Modellen, Studien und Theorien aufbauten.“

Trotz der anfänglichen Euphorie setzen Zweifel ein

Obwohl er nicht an der Wahl des Studienfachs zweifelt, stellen sich bei Michael doch Schwierigkeiten mit dem Studienfortschritt ein: „Die Arbeit, die Problemchen und Probleme mit den Kindern, Schicksalsschläge des Lebens und der fehlende direkte Kontakt zu Mitstudierenden ließen mich langsam, aber sicher in die Prokrastination abrutschen.“ Er beginnt daran zu zweifeln, ob ein Fernstudium in der aktuellen Situation das richtige für ihn ist. Schließlich kündigt er sogar seinen Studienvertrag, doch kurz vor Ablauf der Kündigungsfrist entscheidet er sich um – der Rücktritt vom Rücktritt also. „Aber ich hatte mir geschworen, diesmal alles anders zu machen.“

Wo ein Wille ist...

Michael evaluiert, weshalb er bislang keinen Erfolg mit dem Fernstudium hatte, und leitet Strategien daraus ab:

  • Bislang fehlte ihm der Kontakt zu Mitstudierenden. Deshalb kontaktiert er nun über den E-Campus Kommiliton:innen, die ähnlich weit im Studium fortgeschritten sind wie er. Mit manchen davon ergibt sich eine Studienfreundschaft. Sie tauschen sich aus zu psychologischen Themen, zu Erfahrungen mit den Modulen und zu beruflichen Zielen. „Da störten schließlich auch die oft vielen hundert Kilometer geografischer Abstand nicht mehr“, erzählt Michael.
  • Bisher war Michaels Fernstudium davon geprägt, dass er nur sporadisch an Modulen arbeitete und dem Studium keine Priorität einräumte. Das ändert er und gibt dem Studium einen höheren Stellenwert in seinem Leben. Er setzt sich Ziele, versucht psychologische Fragestellungen auch in seinen Alltag zu integrieren und setzt sich Deadlines für Module. Bei Einhalten der Deadline belohnt er sich selbst – mit einem Kauf oder der Teilnahme an Sportwettbewerben.
  • Um sich vom nun vermehrten Lernen zu erholen, macht er aktiv Pausen, die er für Sport nutzt. Und kriegt dabei den Kopf frei.

„Durch all diese Veränderungen nahm das Psychologiestudium eine viel wichtigere Präsenz in meinem Leben ein“, erzählt Michael. „Ich studierte nicht mehr nebenbei, immer nur dann, wenn ich Zeit dafür hatte. Ich verschaffte mir aktiv Zeit für das Studieren, in der ich mit voller Energie arbeitete. Die Erfolgserlebnisse, welche ich durch die Noten und guten Feedbacks erfuhr, nutzte ich nicht, um mich auf den geernteten Lorbeeren auszuruhen, sondern als Motivationsschub, um im Flow zu bleiben. Mit der Zeit sah ich mich tatsächlich als zukünftigen Psychologen.“

Auf der Zielgeraden

Inzwischen steht Michael kurz vor dem Abschluss. Ihm fehlen nur noch wenige Module sowie die Bachelorarbeit. Und er hofft, dass er ein Vorbild für andere Studierende sein kann, die zwischendurch zweifeln: „Wenn ich bei meiner spärlichen Freizeit das schaffe, dann können das Mitstudierende mit ähnlichen Problemen ebenso. Vielleicht helfen die von mir durchgeführten Änderungen in meinem Lernverhalten auch Mitstudierenden bei der Bewältigung ihrer eigenen Prokrastinationskrisen.“

Denn ein Fernstudium ist kein Zuckerschlecken, aber mit dem nötigen Ehrgeiz, den richtigen Strategien und der nötigen Selbstdisziplin kann man alles schaffen – das beweist Michaels Geschichte.

Und wie geht es nun weiter?

Seine neugewonnenen psychologischen Kompetenzen kann Michael vielfältig einsetzen, da ist er sich sicher: „Schließlich ist mittels Psychologie so vieles erklärbar oder erfassbar, das sonst – durch Lebenserfahrung oder durch philosophische Ansätze – nicht erklärbar ist. Egal ob es um Eigen- oder Fremdmotivation, um Burnout-Prophylaxe (im Bereich Mitarbeiterführung) oder die heilende oder präventive Wirkung von Sport geht. Dieses vernetzte Denken und das Sensibilisiert-Werden für das Wirken und Verhalten von anderen, aber auch von einem selbst, die Anregungen zur Selbstreflexion und dadurch die Möglichkeiten zur stetigen Entwicklung: das ist es, was für mich den Reiz der Psychologie ausmacht.“

Deshalb will er nach dem bestandenen Bachelor gleich das nächste Studium dranhängen: einen Master in Psychologie oder in Angewandter Psychologie mit Schwerpunkt Sportpsychologie. Nach dem Studium ist schließlich vor dem Studium.

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